Donnerstag, 29. September 2011

Das Projekt

Auch mein Projekt kenne ich jetzt komplett. Die Leute im Büro von Hogar de Cristo arbeiten wirklich gut und haben mir einen abwechselungsreichen "Stundenplan" erstellt. Vormittags arbeite ich immer im Kindergarten. Beide Einrichtungen gehören zu Hogar de Cristo. Montags und Donnerstags bin ich im " Nino Alberto", an den anderen Tagen im " Frutas de la Esperanza". Auch das Mittagessen bekomme ich dort. Der Kindergarten " Frutas de la Esperanza" ist Teil eines größeren Gebäudekomplexes, mit verschiedenen Projekten Hogar de Cristos. Deshalb habe ich es nicht weit, wenn ich Montags und Dienstags nach dem Essen mit meinen "Abuelitos"( den Großväterchen) arbeite, denn auch der zweite Kindergarten ist nur 3 Blocks weiter und bequem zu Fuß zu erreichen.
Die alten Leute haben zwar ihre eigenen Wohnungen, bekommen in diesem Projekt aber Mittagessen und " Onze" (ein Zwischending aus Kaffee und Abendbrot). In der Zwischenzeit ist es meine Aufgabe mit den Abuelitos zu arbeiten. Letzte Woche habe ich beispielsweise einen Baum mit ihnen gebastelt, an den wir nach und nach von allen 32 Senioren ein Foto, den Namen und das Geburtsdatum hängen. Am Dienstag habe ich mit ihnen "Mensch ärgere dich nicht" gebastelt, was wir dann nächste Woche ausgiebig testen werden.
Mittwoch Nachmittags arbeite ich im Süden der Stadt mit Frauen im Alter zwischen ca. 30 und 60 Jahren. Mit ihnen mache ich einen Englischkurs. Ich bin wirklich begeistert, wie gut sie mitarbeiten und wie sehr sie sich anstrengen! Natürlich kann ich ihnen nicht die komplette englische Grammatik beibringen, aber auf jeden Fall grundlegende Sachen, wie zum Beispiel die Begrüßung, den Namen sagen, einkaufen, die Uhrzeit, nach dem Weg fragen, u.s.w..
Heute, also Donnerstag, habe ich das erste Mal in meinem zweiten "Frauenprojekt" gearbeitet. Auch dieses Projekt ist am selben Ort, wie der Kindergarten und die Abuelitos. Es funktioniert so, dass die "Tías" (die Kindergärtnerinnen) im ersten Schritt versuchen zu erkennen, ob eins der Kinder verhaltensauffällig ist, es also eventuell Gewalt oder andere Probleme in der Familie gibt. Ist das der Fall, schaltet sich mein Projekt "Alerta Temprana" ( früher Alarm) ein. Die Mütter werden angesprochen, wenn sie ihr Kind in den Kindergarten bringen, in andern Fällen werden auch Hausbesuche gemacht. Je nachdem wie starkt die Probleme und oftmals auch die häusliche Gewalt in der Familie ist, können die Mütter an Nachmittagsprogrammen des Projekts teilnehmen, bis hin zum härtesten Fall, dass den Müttern die Möglichkeit geboten wird, mit ihren Kindern in einer Art Wohngemeinschaft mit anderen Müttern zu leben.
Über mein genaues Aufgabenfeld weiß ich bis jetzt allerdings noch nicht mehr.
Last but not least der Freitag. Wie es sich gehört, ist meine letzte Arbeit der Woche ein bisschen ruhiger. Da arbeite ich im Büro, sortiere Personalakten, koche Kaffee und bin eigentlich Mädchen für alles.



weitere Fotos folgen...

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